Freitag, 25. Oktober 2013

Erzählende Wundersteine (DIY)

Manche Projekte sind nie restlos abgeschlossen. So wie dieses hier, aber das ist auch gut so: Es geht um Erzählsteine. 
Jedes, und ich meine wirklich JEDES Kind sollte einen Satz Erzählsteine haben. Es müssen nicht drei Dutzend sein. Eine Handvoll reicht. Und ab und zu kommen ein paar neue dazu, werden getauscht, gefunden oder verloren. 
Erzählsteine sind toll, weil sie haptisch erlebbar sind. Sie liegen schwer in der Hand, sie sind kühl, -fast- unkaputtbar. Sie können gestapelt und (um)geworfen werden, rumgetragen, hin- und umgelegt, umgedreht und vorgezeigt werden. Sie können alleine oder mit einer Klasse bespielt werden. 

Pferdchen, erzähl mir was! 
Sie regen die Phantasie nicht an, denn davon haben Kinder wahrlich mehr als genug. Sie kanalisieren die Phantasie, sie helfen, Phantasie raus zu lassen, aus dem großen Gewirr eine (kleine?) Geschichte zu machen. Sie helfen beim Erzählen, geben eine Richtung vor und machen dann doch wieder jede unerwartete Wendung mit. Sie fördern das Spielen, die Kreativität, den Wortschatz, das Sprechen, Erzählen, sie machen Sinn und Unsinn und noch so vieles mehr. 
Erzählen ist eines der fundamentalsten Kommunikationsmethoden des Menschen. Lange bevor gemalt, geschrieben, gemorst, gesimst, getwittert oder gar gebloggt wurde, wurde schon erzählt. Von Jung und Alt, wahr oder erfunden, ums Feuer oder das erlegte Mammut sitzend, solange es Kommunikation gibt, gibt es Erzählungen.

Wer fliegt mit dem Flugzeug? Wohin? Warum? Mit wem? 
Und das Beste ist: Man kann sie ganz famos im Urlaub erschaffen. Sofern man an einem See- oder Meeresufer mit Steinen urlaubt. Dann sucht man sich schöne, möglichst flache Steine, die gut in Kinderhände passen. Zuhause angekommen sucht man sich aus Werbung, Katalogen, dem Internet, der eigenen Imagination, Bilder und bringt diese auf den Stein. Ich habe die Bilder aus einem Einrichtungskatalog herausgesucht und dann zu jedem Bild den passenden Stein oder auch zu jedem Stein das passende Bild gesucht. (Das hat etwas sehr Meditatives an sich.) Dann habe ich die Bilder mit Spezialkleister auf den Stein gepinselt und trocknen gelassen. Eigenlicht hätte ich gedacht, dass das reicht. Aber das Kind hat die Steine heftigst bespielt und tolle Stories in ihrer eigenen, mir nicht geläufigen Sprache erzählt, dass sie sich schon bald etwas abgenutzt wiederfanden. Man hätte also von vorneherein noch eine schützende Schicht Klarlack drüberpinseln sollen. Da Mama sowas aber in ihrem gigantomanischen Bastelvorrat nicht hat (tss-tss-tss) hat sie ganz schnöde durchsichtigen Nagellack genommen. Tuts genauso. Und nun glänzen sie wie neu. Wer gut malen kann kann die Steine natürlich auch gleich selbst mit phantasievollen Bildern bemalen. Ich bin mehr der Copy-paste-Typ, aber das ist völlig ok. Geliebt und im selbstgenähten Säckchen herumgeschleppt, werden sie trotzdem. 

Erzählsteine, erster Satz. 

Und warten schon auf viele viele weitere, tolle neue Geschichten, die noch nicht erzählt wurden.

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