Sonntag, 17. November 2013

Jeden Tag ein Buch: Das Gemüse Kochbuch - Matt Wilkinson (DK)

Da heute schon der letzte Tag der "jeden-Tag-ein-Buch"-Aktion von Arthurs Tochter ist, stelle ich noch das zweite Gemüsekochbuch vor, was ich aus der Bibliothek ausgeliehen habe.
Es handelt sich um Matt Wilkinsons schönes Gemüse Kochbuch (Rezepte für alle Jahreszeiten), letztes Jahr bei Dorling Kindersley erschienen. So schauts aus:

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In meinem letzten Post habe ich ja schon dargelegt, welche drei Kriterien (momentan) ein Kochbuch erfüllen muss, dass ich es mit nach Hause nehmen möchte: Schöne Fotos, unkomplizierte Rezepte und eine nette Aufmachung. So einfach ist das. 

In diesem Buch sind die Rezepte nicht direkt nach Jahreszeiten sortiert, sondern nach einem Gemüse (was eigentlich ähnlich ist, denn alle Kürbisgerichte wären auch in einem Jahreszeitenkochbuch unter Herbst zu finden). Ein wenig verwirrend ist die Reihenfolge, in der die Gemüse angeordnet sind. Zunächst dachte ich, sie sind nach Jahreszeit sortiert (deshalb auch der Titel), aber Tomaten sind das vorletzte Kapitel, während Brokkoli und Rosenkohl ziemlich am Anfang sind. Ich glaube mittlerweile herausgefunden zu haben, was dahintersteckt: Im englische Original war das Gemüse alphabetisch angeordnet (denn dann wird aus dem ersten Gemüse Spargel, plötzlich Asparagus und aus dem Rosenkohl werden Brussel Spouts). Das ist allerdings auf Deutsch ein wenig hinderlich. Ich hätte es -auch im Hinblick auf Übersetzungen- für die schlauere Variante gehalten, nach Jahreszeiten zu ordnen. Dafür gäbe einen Minuspunkt, würde ich Punkte vergeben.

Bevor er pro Kapitel zu den Rezepten selbst kommt, stellt Matt Wilkinson das Gemüse auf einer Doppelseite informativ vor. Schon dort sind viele hilfreiche Tipps zu Handhabung, Lagerung und Verarbeitung nachzulesen. Die Rezepte an sich, immer drei pro Gemüsesorte, präsentieren sich dann sehr ansprechend und übersichtlich (meist) auf einer Doppelseite, jeweils mit einem schönen Foto. Überhaupt wirken die Fotos so, als hätte sie jemand kurz vor dem Essen geschossen. Sehr lebensecht, manchmal aber ein bisschen zu dunkel. Dennoch: man sieht förmlich schon die Gabel, die sogleich den Gurkensalat mit Quinoa, Weizen und Kräutern (Kapitel Gurken, S.132) aufspießen wird. Oder  auch wunderbar, ein bunter Möhrensalat mit Joghurt und Mandel-Honig-Dressing (Kapitel Möhren, S.98):

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Die Rezepte sind mal mehr, mal weniger aufwändig, oft enthalten sie einen kleinen Kniff, der auch mal die ein oder andere besondere Zutat verlangt. 
Dass der Autor Brite ist, ist deutlich spürbar. Viele Rezepte sind direkte oder indirekte Klassiker der britischen Küche.
Trotzdem ist meiner Meinung nach die Mischung in diesem Buch perfekt, denn es bietet ohne Zweifel etwas für jeden: 
Wer etwas einfaches will, findet es (z.B. Baked Beans, Kapitel Bohnen und Erbsten, S.28),
wer etwas ausgefallenes sucht, findet es (z.B. Püree aus grünem Knoblauch mit pochiertem Ei und gegrillter OchsenzungeKapitel Knoblauch, S.165)
wer für Kinder kocht, wird fündig (z.B. Kürbis-Joghurt-Pürree, Kapitel Kürbis, S.253)
wer im Rezept gerne eine Alternative hätte, bekommt sie (z.B. Gebackener Fenchel mit oder ohne Sardellen, Kapitel Fenchel, S.150), 
wer etwas backen möchte, wird ebensowenig enttäuscht (z.B. Nonna Leahs Maisbrot, Kapitel Mais, S.120) 
wie die Person, die etwas zum Mitbringen aus der Küche sucht (z.B. Meerrettich-Estragon-Senf, Kapitel Meerrettich, S.15). 
Sogar die Fleischesser werden bedacht, denn es handelt sich keineswegs um ein rein vegetarisches Buch (z.B. gebratene Frühlingszwiebeln mit Krustenbraten Kapitel Zwiebeln, S.212). Matt Wilkinson zeigt lediglich auf, dass man ein Gericht nicht zwangsläufig rund ums Fleisch planen muss, sondern dass es auch umgekehrt geht. Ein sehr erfrischender Ansatz, der sicherlich als große Rettung kommt, wenn Vegetarier und Fleischesser sich Pfanne und Esstisch teilen müssen/wollen/dürfen. 
Auch dieses Buch hat, wie das zuletzt vorgestellte, ein Kapitel in der Basics behandelt werden. Auch hier findet man viele tolle Dinge: Tomaten räuchern oder Mandel-Orangen-Brösel beispielsweise.

Trotz des etwas alternativen Äußeren ein wahres Allroundtalent: Wärmste Empfehlung!

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Noch einmal einen großen Dank an Astrid für die Aktion, ohne die ich meinen Bloggerhintern sicher nicht so schnell wieder hinter die Tastatur geklemmt hätte!



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